HoDT Grundkurs „Gehirn verstehen – Teilhabe ermöglichen“
Die Handlungsorientierte Diagnostik und Therapie (HoDT) wurde seit den 90er Jahren in Deutschland von Friederike Kolster (Lehr-, Ergotherapeutin) und Sangha Schnee (Sozialpädagogin) entwickelt.
Die HoDT macht mit einem tiefgreifenden Verständnis neuropsychologischer Störungsbilder deren Auswirkungen auf das Leben von Betroffenen sichtbar. Die Therapie und Begleitung geschieht auf Augenhöhe mit den Klient*innen.
In diesem Prozess werden individuelle Perspektiven für eine Lebensgestaltung mit Einschränkungen entwickelt.
- Mittels Metaphern und spezifischen Modellen ermöglicht die HoDT, dass komplexe Sachverhalte vereinfacht und damit verstehbar werden.
- Die HoDT erlaubt das eigene berufsspezifische Handeln zu vertiefen, sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit zu bereichern. Der Übertrag von Grundkurs- Inhalten in weitere Fachgebiete (z.B. Geriatrie, Pädiatrie, Psychiatrie) kann im Kurs thematisiert werden.
- Die Lernatmosphäre ist geprägt von einem transparenten, ressourcenorientierten und wertschätzenden Umgang.
- Im Kurs wird ein umfangreiches Skript ausgegeben und es ist Lesezeit für die Bearbeitung eingeplant
Zur Vorbereitung können u.a. folgende Bücher dienen::
Habermann, C. & Kolster, F. (Hrsg.). (2020). Ergotherapie im Arbeitsfeld Neurologie. (3.. Aufl.). Stuttgart: Thieme Verlag.
Goldenberg, G. (2016). Neuropsychologie. München: Elsevier
Prosiegel, M., & Böttger, S. (2007). Neuropsychologische Störungen München: Pflaum.
A. Heß, B. Kohn, C. Ludeking (2022) Ergotherapie in der Neurologie – befähigen, begleiten, bedeutungsvoll leben, Schulz_Kirchner Verlag
Die Teilnehmenden erhalten:
- einen Überblick über physiologisches neuronales Processing (von der Reizaufnahme bis zur Bewegung/Handlung)
- Grundlagen, um die Handlungslogik und subjektive Erlebenswelt von Menschen mit neuropsychologischen Störungen (im speziellen Neglect, Störungen der Raumauffassung, Apraxie, Pusher-Symptomatik) zu verstehen
- Methoden der HoDT für Befunderhebung in Alltagssituationen und die Entwicklung individueller und spezifischer Therapieinterventionen im Sinne der ICF (Behandlungsmöglichkeiten auf Funktions-, Aktivitäts-, Partizipations-, und Kontext-Ebene)
- Anregungen zur strukturierten Reflexion der Rahmenbedingungen und Spielräume für die Umsetzung von nachhaltiger Teilhabe und Selbstbestimmung
- Konkrete Hilfestellungen für den Prozess einer personzentrierten Zielsetzung
- Werkzeuge für eine gelingende Angehörigenintegration