Handlungsorientierte Diagnostik und Therapie (HoDT) - „Gehirn verstehen, Teilhabe ermöglichen“
Die handlungsorientierte Diagnostik und Therapie (HoDT) wurde seit den 90er Jahren in Deutschland von Friederike Kolster (Lehr-Ergotherapeutin) und Sangha Schnee (Sozialpädagogin) entwickelt. Die HoDT macht mit einem tiefgreifenden Verständnis neuropsychologischer Störungsbilder deren Auswirkungen auf das Leben von Betroffenen sichtbar. Die betätigungsorientierte Therapiegestaltung geschieht auf Augenhöhe mit den Klient*innen. In diesem Prozess werden individuelle Perspektiven für eine Lebensgestaltung mit Einschränkungen entwickelt. Hierbei wird der jeweilige Arbeitskontext der Teilnehmer*innen berücksichtigt.
Inhalt
Teilnehmende erhalten:
- einen Überblick über physiologisches neuronales Processing (von der Reizaufnahme bis zur Bewegung/Handlung)
- Grundlagen, um die Handlungslogik und subjektive Erlebniswelt von Menschen mit neuropsychologischen Störungen zu verstehen
- Vertiefung des Wissens, insbesondere über folgende neuropsychologische Störungsbilder: Neglect, Apraxie, Räumliche Störungen, Pushersymptomatik
- Methoden der HoDT für Befunderhebung in Alltagssituationen
- Fertigkeiten, um individuelle und spezifische Therapieinterventionen im Sinne der ICF (Behandlungsmöglichkeiten auf Funktions,- Aktivitäts,- Partizipations und Kontext-Ebene) zu entwickeln
- praxistaugliche Modelle und Leitlinien der HoDT, die eine direkte Umsetzung von nachhaltiger Teilhabe und Selbstbestimmung in der Praxis ermöglichen
- Konkrete Hilfestellungen für den Prozess einer klientenzentrierten Zielsetzung
- Werkzeuge für eine gelingende Angehörigenintegration
Ziel
Vermitteln von Grundlagen zur HoDT für die Anwendung im eigenen Arbeitsfeld.