Abgrenzung der SI-Befunde von anderen Diagnosen im Kindesalter
Zur professionellen ergotherapeutischen Befundung und Behandlung gehört selbstverständlich innerhalb des „Professional Reasoning“ auch die Wahl eines passenden Bezugsrahmens.
Betätigungsperformanzprobleme können jedoch je nach gewähltem Bezugsrahmen durchaus unterschiedlich begründet sein.
Gerade im Bereich der SI-Befunde ist es wichtig für eine Alltagsziel-orientierte Therapie, die beobachteten Probleme auch aus einem anderen möglichen Blickwinkel/Bezugsrahmen zu interpretieren.
So kann die Ursache für Schwierigkeiten in der Kontaktaufnahme/-gestaltung zu anderen Kindern beispielsweise im Bereich einer SI-Modulationsstörung liegen. Diese Alltagsprobleme könnten aber auch Symptom einer Autismus-Spektrum-Störung sein.
Ziel dieses Kurses ist es daher, Hinweise bzw. Beobachtungskriterien aufzuzeigen, die helfen, unterschiedliche Befunde gut voneinander abzugrenzen. Durch diese Kenntnisse ist dann die Wahl der passenden, zielführenden Behandlungsmethode möglich.
Themen des Seminars:
- Abgrenzung einer sensorisch bedingten Motorikstörung (Vestibulär-propriozeptive Dysfunktion, Somatodyspraxie, BISS) von einer entwicklungsbedingten Koordinationsstörung („UEMF“- umschriebene Entwicklungsstörungen der motorischen Funktionen, DCD)
- Abgrenzung/Überschneidungen von Symptomen einer Sensorischen Modulationsstörung von Diagnosen wie Autismus, ADHS
- Abgrenzung des Befundes einer Somatodyspraxie von kognitiven Einschränkungen.
Alle Themen werden auch anhand von Videofallbeispielen verdeutlicht.
Zusätzlich werden den Teilnehmenden nach dem Seminar zahlreiche hilfreiche Beobachtungsbögen, Checklisten, Links gemailt.
Die Teilnehmer*innen können die, zu den ET-Befunden passenden Bezugsrahmen für die Interventionen wählen.